28.08.2017 - Palo Duro

Wieder einmal zwei Nächte in einem Motel. Auch mal wieder schön. Wir hatten heute Morgen unserer Tochter versprochen sie darf etwas ausschlafen. Meine Frau und ich schlichen uns zum Zimmer hinaus und genossen das Hot Breakfast des Best Western in Canyon. Während des Frühstücks lief der Weather Channel und brachte Nachrichten aus dem Katastrophengebiet rund um Houston.

Houston steht unter Wasser. Meterhoch. Wassermassen wie man sie noch nie gesehen hat. Allerdings hat der Hurricane auch einen ungewöhnlichen Weg genommen indem er sich praktisch über Houston drehte und die Richtung änderte. Dadurch blieb der Hurricane direkt über der Stadt und regnete massiv ab. Bis die Schäden dieser Katastrophe wieder beseitigt sind werden Monate vergehen. Und der nächste tropische Sturm steht vor den Toren der Ostküste, wird aber voraussichtlich die Küste nicht direkt treffen. Aber auch hier werden die Ausläufer massiv Wasser lassen. Der Sturm selber wird wahrscheinlich den Atlantik überqueren und dann bei uns in Europa antreten. Mal sehen was daraus wird.

Hier in Nordtexas jedoch ist das Wetter ohne jede Turbulenzen. Zwar etwas bewölkt, aber ohne Niederschläge. Die allerdings hat es hier in den letzten Wochen genug gegeben, weswegen hier vieles blüht und Wasser überall auf den Feldern steht.

Wir haben uns für heute eine Wanderung im Palo Duro Canyon vorgenommen. Unser Reiseführer treibt die Erwartungen an den Canyon gleich einmal in ungeahnte Höhen indem er ihn mit dem Grand Canyon vergleicht.

Solche Vergleiche sind jedoch völlig aus der Luft gegriffen und haltlos. Der Palo Duro Canyon hat soviel mit dem Grand Canyon gemein wie ich mit Günter Grass. Also ihr versteht, Reiseberichtschreiber vers. Schriftsteller. OK, blöder Vergleich. Probieren wir es noch einmal. ....hat soviel mit dem Grand Canyon gemein wie ein Nissan Pathfinder mit einem Geländewagen...auch schlecht. ..soviel wie ein Denny´s Hamburger mit einer Diätmahlzeit. Am Ende will ich ja eigentlich auch nur sagen, nämlich nichts. Gar nichts. Absolut gar nichts.

Was aber natürlich nicht heißt, dass nicht trotzdem schöne Hikes im Canyon auf uns warten. Wir haben uns ganz spontan für den Lighthouse Trail entschieden. Schon weil das Lighthouse sowas wie das Wahrzeichen des Canyon sein soll.

Gleich zu Beginn der Wanderung empfängt uns dieses Schild. Da wir weder Joggen noch rennen wollen, wobei mir der Unterschied nicht ganz klar ist und es auch nicht so warm ist, sehen wir keine Probleme den Hike zu starten.

Da sind sie wieder die roten Steine des Westens...

...ganz im Hintergrund in der Mitte des Bildes kann man das Ziel bereits erkennen. Einfach sind es 2.8 Meilen bis dorthin. Blöderweise ist es im Moment ziemlich feucht hier, was wiederum zur Folge hat von stechenden Mücken und Fliegen auf dem Weg dorthin bevölkert zu werden. Wieder einmal erweisen sich unsere Wanderstöcke als das ideale Instrument zur Abwehr. Vor zwei Tagen als Machete benutzt um uns vor Spinnen zu schützen, kommen die Stöcke hier als Palmwedel zum Einsatz um die stechenden Viecher zu vertreiben. Entschuldigt den Ausspruch Viecher, aber diese Dinger sind echt lästig.

...wir nähern uns...

...und nach etwas mehr als einer Stunde steht man am Fuße des Lighthouse und muss dieses noch erklimmen. Es geht nochmals steil in die Höhe und dann ist man oben und wird mit einer wunderbaren Aussicht belohnt.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch das ein oder andere Bildchen geschossen und waren mit Pause nach etwas mehr als 3 Stunden wieder am Auto zurück. Hier noch die GPX-Daten zum Hike:

Hike

Lighthouse Trail (Palo Duro Canyon)

Länge

9.9 km

Höhenmeter

104 m

Dauer

03 h 10 min

GPX - Daten

Download

Nach dem Besuch des Visitor Centers und einem letzten Bild vom Canyon...

...verabschiedeten wir uns wieder vom Grand Canyon Texas. Auf dem Rückweg nach Canyon, also dem Ort, gab es noch ein Bildchen zum Schießen welches mich irgendwie an Rainman erinnerte.

Rainman, der Film mit Dustin Hofmann und Tom Cruise. Wer ihn gesehen hat, weiß eventuell warum.

Den Nachmittag verbrachten wir dann im Pool des Best Western und fuhren anschließend zum Essen nach Amarillo. Das war es dann für heute. Wir haben schließlich ja auch noch Urlaub. Morgen werden wir dann die Durchquerung der Grand Plains vollenden und in den Rockys ankommen. Noch liegen ein paar Westmeilen vor uns.